Bei der Glanzverchromung (dekorative Verchromung) wird eine sehr dünne Chromschicht von 0,2 bis 0,5 µm abgeschieden. Wegen der geringen Dicke solcher Chromschichten wird der Glanz des fertig verchromten Werkstücks nicht nur von der Chromschicht selbst, sondern auch von der darunterliegenden Schicht (meist Nickel) bestimmt. Wenn eine unter dem Chrom liegende Nickelschicht matt ist, dann ist das Werkstück nach der (dünnen) Glanzverchromung immer noch matt. Eine seidenmatte Oberfläche ist in manchen Fällen gewünscht und wird als sehr hochwertig empfunden. Eine Glanzchromschicht muss in einem bestimmten Fenster von Temperatur und Stromdichte gefahren werden. Außerhalb dieses Fensters wird die Chromschicht nicht glänzend, sondern matt und grau. Dieses kann vor allem im hohen Stromdichtebereich auftreten. Ist der graue Bereich an den Kanten des Werkstücks relativ klein, kann er mittels spezieller Polierpaste und einer Tuchpolierscheibe auf Hochglanz gebracht werden.
Eine kurze Beschreibung unserer Technologie:
Zuerst wird der Kunststoff mit einer Chrom-Schwefelsäure-Mischung chemisch gebeizt und angeraut. Hierdurch wird die Butadienphase an der Oberfläche entfernt und es entstehen mikrofeine Poren, die für die Haftfestigkeit der Schicht auf dem Kunststoff sorgen. Der nächste Schritt ist das Aufbringen einer chemischen Nickelschicht in wässriger Lösung. Normalerweise funktioniert das nicht, da das gelöste Nickel sich nicht auf dem Kunststoff niederschlägt. Der Trick besteht in der Verwendung eines Paladium-Katalysators, der diesen Prozess ermöglicht.
Ist erst einmal eine ausreichend dicke Nickelschicht aufgebracht, können Kupfer, Nickel und Chrom im klassischen Stil elektrochemisch aufgetragen werden. Danach können wir es mit allen Edelmetallen beschichten oder veredeln.
Dieses zeitgemäße Verfahren wird auch in der Autoindustrie verwendet.